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Das Bell-Lancaster-System

 

Die Kernidee des Bell-Lancaster-Systems bestand darin, dass fortgeschrittenere Kinder ihre Mitschüler unterrichteten. Im Wesentlichen auf strikte Disziplin ausgerichtet, waren Schulen hierarchisch aufgebaut und straff durchorganisiert. Die Kinder waren in kleine Gruppen aufgeteilt, die hinsichtlich ihrer Altersstruktur sehr heterogen sein konnten, in Bezug auf ihre Kennt- nisse jedoch weitgehend homogen sein sollten.

 

Bei den Unterrichtsinhalten ging es zunächst lediglich um die Vermittlung basaler Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen im Kontext einer ganz auf die religiöse Erziehung der Kinder ausgerichteten Unter- weisung. Diese waren in kleine, aufeinander aufbau- ende Einheiten heruntergebrochen, die sowohl von den Schülern als auch von den Monitoren (engl. mo- nitors), wie die Kinder-Lehrer meist genannt wurden, leicht zu bewältigen waren.


Die Monitorenämter rotierten ständig, denn Monitore, die nicht gut genug waren, mussten ihr Amt wieder abgeben. Außerdem konnte jemand, der in der einen Klasse Monitor war, in einer anderen Klasse wieder Schüler sein. Die Monitore verfügten über keinerlei Gestaltungsfreiheit, sondern handelten ausschließlich nach den Vorgaben des Lehrers, der seinerseits in- nerhalb enger, durch das Bell-Lancaster-System ge- setzter Grenzen agierte. Seine Hauptaufgabe bestand nicht im Unterrichten, sondern vielmehr in der Ausbil- dung und Anleitung der Monitore sowie der Über- wachung und Koordination des Unterrichtsgesche- hens. Auf diese Weise, so zumindest der Anspruch des Bell-Lancaster-Systems, sollte es möglich sein, gleichzeitig Hunderte von Schülern mit nur einem einzigen Lehrer kostengünstig und effektiv zu unter- richten.


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Das Bild zeigt die Londonder Zentralschule der British and Foreign School Society und stammt - wie auch  das Bild links oben in der Kopfzeile, das die Zentralschule der National Society zeigt - aus Joseph Hamel: Der gegenseitige Unter- richt Geschichte seiner Einführung und Ausbreitung durch Dr. A. Bell, J. Lancaster und andere, Paris 1818, einer zeitgenös- sischen Beschreibung der seinerzeit weltweit wohl wichtigsten Bell-Lancaster-Schulen. Eines der wenigen heute noch er- haltenen Bell-Lancaster-Schulgebäude befindet sich im englischen Hitchin.



Das Bild zeigt die Londonder Zentralschule der British and Foreign School Society und stammt aus Joseph Hamel: Der gegenseitige Unterricht: Geschichte seiner Einführung und Ausbreitung durch Dr. A. Bell, J. Lancaster und andere, Paris 1818, einer zeitgenössischen Beschreibung der seinerzeit weltweit wohl wichtigsten Bell-Lancaster-Schulen. Eines der wenigen heute noch erhaltenen Bell-Lancaster-Schulgebäude befindet sich im englischen Hitchin.

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